Die Uferhallen sind ein bedeutender Produktions- und Präsentationsort für Kunst und Kultur in Berlin und beherbergen neben Ateliers auch Tanz- und Proberäume, Tonstudios, eine Konzert- und eine Ausstellungshalle, Werkstätten, Gastronomie und vielseitige Veranstaltungsräume. Mehr als 150 Kulturschaffende leben und arbeiten auf dem Gelände und mit mehreren hundert Besucher*innen täglich sind die Uferhallen ein zentraler Ort des kulturellen Austauschs und ein fester Bestandteil der Kulturszene und der Stadtgesellschaft Berlins. Nach jahrelangem Ringen um den Fortbestand der Uferhallen, die stellvertretend für Verdrängungs- und Gentrifizierungsprozesse im Kiez und der gesamten Stadt stehen, zeichnet sich nun, nach erneuten Protesten und Verhandlungen zwischen Senat und Eigentümern, eine Lösung für den Erhalt des Kulturstandorts ab, obgleich das Fortbestehen weiterhin nicht gesichert ist.

 

Ausgehend von dem langjährigen Engagement des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) für den Erhalt des Kulturstandorts Uferhallen und als Highlight der Berlin Art Week realisieren der n.b.k. und der Uferhallen e. V. gemeinsam mit den Kurator*innen Isabelle Meiffert und Vincent Schier ein umfangreiches Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm auf dem Außengelände, in den Hallen und Studios des ehemaligen Industriestandorts.

 

Ein wechselndes Screeningprogramm mit Arbeiten aus dem n.b.k. Video-Forum thematisiert Fragen zu Arbeit, Wertschöpfung und Migration. Ortsspezifische Installationen an den Eingangstoren und in der Großen Halle setzen den Rahmen für das Gesamtprojekt Frequently Asked Questions. Die von Isabelle Meiffert und Vincent Schier kuratierten Performances und Interventionen befassen sich mit Fragen des Zusammenlebens aus lokalen wie globalen Perspektiven und untersuchen Unsicherheiten und Schwebezustände, die menschliche und nichtmenschliche Gemeinschaften gegenwärtig und zukünftig beeinflussen. Akute Herausforderungen wie der Ausverkauf der Stadt werden ebenso thematisiert wie die Frage nach dem Einfluss sich verändernder klimatischer Bedingungen auf unser Zusammenleben.

 

Eine für den Uferhallen e.V. von Elena Alonso Fernández und Mona Pourebrahim organisierte Ausstellung schließt an den Titel des Projektes an und thematisiert dezidiert die Frage nach der Zukunft der Uferhallen. Die Ausstellung greift den aktuellen Stand der Verhandlungen zwischen den Eigentümern und dem Berliner Senat thematisch auf und führt die Vielstimmigkeit der Uferhallen-Künstler*innen zusammen.

 

Das Programm wird ergänzt durch thematische Führungen über das Gelände und in die Nachbar*innenschaft. Am Wochenende des 16. und 17. September wird mit einem Nachbarschaftsfest und umfangreichen Tagesprogrammen mit Musik, Gesprächen und Open Studios das gesamte Gelände für Besucher*innen geöffnet und aktiviert.