Salome Ghazanfari und Uwe Henneken haben an der Kunstakademie Karlsruhe studiert.
Beide interessieren sich für unterschiedliche Künstler, Inhalte und Materialien.
In dieser Ausstellung soll daher die übliche harmonische Zusammenstellung von Positionen vermieden werden, zugunsten einer vielfältigen und gegensätzlichen Auswahl die aneckt und neue Fragen aufwirft.
Der Titel „Mai im Januar“ steht dafür Sonne ins Dunkel, All-eins-sein in die Isolation, Leben in die Stagnation, zu bringen. Fragen zu stellen, wo nur vorgefertigte Antworten zu finden sind. Der Titel stellt bereits die Frage nach Zugehörigkeit. Der Zustand des Nicht-Zugehörigen ist jedem bekannt und verbindet die Menschen in ihrem Verlorensein miteinander, egal aus welchem kulturellen Hintergrund sie stammen. Es ist also das Gefühl der Nicht-Zugehörigkeit selbst, die Verbindung erzeugt und den Menschen Halt gibt. Das Nicht-Zugehörige, das Avant-garde, der Mai im Januar zu sein, das ist es ja gerade, was den Künstler ausmacht. Es sind unterschiedliche Künstlerkreise, die hier aufeinander prallen- die Kollision dieser unterschiedlichen Geister und Materialen steht dabei im Vordergrund, denn die Kunst braucht neue alte Gespräche. Diesmal ist der Auftrag von Uwe Henneken und Salome Ghazanfari nicht, als Künstler der Welt einen Spiegel vorzuhalten, sondern, durch die Auswahl und Gegenüberstellung der Werke der eigentlichen
Aufgabe eines Kurators gerecht zu werden- nämlich Sorge zu tragen.
Wir leben in angepassten Zeiten. Heute ist Kunst zahm, bieder und nett. Wo bleibt die Attitüde?
Warum wird keinem mehr schlecht, wenn er Kunst sieht, die ihm missfällt?
Das Schaufenster des Schau Fensters ist 25 m lang- vielleicht lang genug, um einige Passanten dazu zu bringen, die Strassenseite zu wechseln. Oder in die Bahnhofsmission der Kunst zu locken.
Salome Ghazanfari und Uwe Henneken