Flüsse, Gebirge, Mauern, Wände, Zäune, Gebäude, Verträge – ganz unterschiedliche Markierungen wurden und werden von Menschen verwendet oder aktiv gesetzt, um Räume zu definieren. Während manche Abgrenzungen offiziellen Charakter haben und offensichtlich sind, werden andere nur durch aufmerksames Suchen, Hinsehen und Hineinfühlen erkennbar. In der ersten von Linnea Streit für die Stadtgalerie Brixen kuratierten Ausstellung spüren Stefan Alber, Hannes Egger, Flo Kasearu, Letizia Romanini, Johanna Tinzl & Stefan Flunger den Grenzen in und um Europa nach. Einige Arbeiten gehen von ihrer materiellen Präsenz aus, erschließen sich ihre Verläufe laufend oder fahrend. Aber auch abstraktere Ideen von Raum und Unterteilung, Symbole der europäischen Institutionen, Fragen der Werte und der Währung kommen ins Spiel. Die Herangehensweisen der Künstler:innen reichen dabei von konzeptuell oder dokumentarisch bis hin zu poetisch oder humorvoll.

 

Anfang Juni 2024 finden in den Mitgliedsstaaten der EU die Wahlen zum Europäischen Parlament statt – Zeit, darüber nachzudenken, nach welchen Idealen wir streben und wie wir diese an den Grenzen in und um die Europäische Union leben möchten.

 

Foto: © Jürgen Eheim