Im August 2019 haben die Uferhallen-Künstler*innen in Form einer Ausstellung Eigenbedarf angemeldet und damit den Kampf um den Erhalt ihres Kulturstandortes öffentlich gemacht. Nun laufen die Verhandlungen zwischen den Künstler*innen, den Investoren und der Stadt. Gleichzeitig spitzt sich die Situation in Berlin insgesamt zu: Innerhalb kürzester Zeit wurden einige Atelierstandorte geschlossen und die Spekulationen mit Arbeits- und wohnraum geht weiter.

 

Daher wird der Blick in diesem Jahr auf städtische (Kultur-) Räume und auf Stadtentwicklungs- prozesse gerichtet: Wohin führt der Verdrängungs- und Verdichtungswettbewerb und was hat das für Konsequenzen für die Kultur? Wie kann eine verantwortungsvolle Stadtplanung gegensteuern? Wie können Freiräume geschützt und neue geschaffen werden? Wie lassen sich neue Visionen und Utopien präzisieren? Das Uferhallen-Manifest besteht aus 45 themenbezogenen künstlerischen Arbeiten von Uferhallen- und externen Künstler*innen. Es bezieht mit künstlerischen Mitteln Position und eröffnet Denkräume jenseits der vorherrschenden neoliberalen Verwertungslogik. Als Inspirationsquellen für die teilnehmenden Künstler*innen dienen auch die vielzähligen geschriebenen Manifeste zu den Themen Raumnutzung, -erhaltung, -verdrängung und -verteilung. Besitzen diese teilweise Jahrzehnte alten Forderungen noch Aktualität? Lassen sie sich in die Gegenwart übersetzen?